Marsel, 49, Hartenstein: “Ich bin genau da, wo ich hingehöre.”

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Wie ticken Männer im mittleren Alter? Wie blicken sie auf ihr bisheriges Leben und was würde ihr junges Ich über sie heute sagen? In unserer Serie protokollieren wir Momentaufnahmen.

Was würde mein 18-Jähriges über mich heute sagen? Wenn ich zu meinem 18-jährigen Ich zurückspringen könnte, mit dem Wissen, was ich heute als fast 50-Jähriger habe, würde ich sagen: Es ist krass, wie alt die Hülle und wie jung man im Kopf geblieben ist.

“Es ist krass, wie alt die Hülle und wie jung man im Kopf geblieben ist.”

Mein 18-jähriges Ich würde vielleicht auch sagen: Spießer. Aber ich finde das gar nicht schlimm, im Gegenteil. Viele Lebensentwürfe, die man als 18-Jähriger hatte, funktionieren einfach nicht. Ich hätte damals niemals gedacht, dass ich heute mache, was ich jetzt mache. Medienbildung ist mein Beruf und meine Berufung. Ich bin darüber wirklich richtig froh, es macht mir Spaß.

Und ab und zu mache ich auch noch meine alten Club-Sachen, lege auf und so. Ich bin genau da, wo ich hingehöre. Wie lautet der Spruch: Man kann das Leben nur vorwärts leben und rückwärts verstehen.

“Man kann das Leben nur vorwärts leben und rückwärts verstehen.”

Ich habe ja diese gebrochene Biografie: Ich war 17, als die Wende kam. Vorher stand eigentlich fest, ich studiere eines Tages Medizin. Nach der Wende stand das nicht mehr zur Debatte – ich war gerade im Abitur, da war alles im Umbruch, dann reichten meine Noten nicht mehr und das Interesse daran ließ nach.

Was ich meinem 18-jährigen Ich heute sagen würde: Habe wahnsinnig viel Wertschätzung und Respekt für Dinge, die Menschen dir Gutes tun. Und sag denen auch sehr deutlich danke. Und es würde mir vielleicht raten: Iss mal weniger und treib mehr Sport (lacht).

Marsel, 49 Jahre, Medienpädgoge und Geschäftsführer, Hartenstein, Sept. 2022

Protokoll: Peter Stawowy

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